Sonntag, 12. August 2012

Zentralkalahari

Die Zentralkalahari haben wir hinter uns gelassen. Frisch geduscht sind wir zurück in Maun auf unserem Campingplatz. Schon die Anfahrt dorthin war ein Abenteuer. Als erstes ging es ca. 200 km auf Teerstrasse, auf der man wie bei einem Computerspiel Hindernissen ausweichen musste, d.h. Rindern, Ziegen, Eseln, tiefen Schlaglöchern, alle 50 km ein neuer Level. Dann zweigte bei Rakops eine Sandpiste ab. Tiefsandige Abschnitte wechselten sich ab mit so tief ausgefahrenen Spuren, dass man dachte das Auto setzt jeden Moment auf. Nach einer Stunde Fahrt und langen 43 km kam das Gate zum Reservat. Dann ging es auf weiteren 40 km sandiger Piste zu unserer ersten Campsite.
Der maximale Temperaturunterschied betrug 30 °C (-2 bis 28 °C). Die Zentralkalahari ist Afrika wie im Bilderbuch. Es ist weit und breit keine Menschenseele. Manchmal trifft man tagelang niemanden an. Wir sind vollkommen auf uns allein gestellt. Die Parkverwaltung rät dazu, den Park mindestens mit zwei Autos im Konvoi zu befahren. Hier wird das mitgebrachte Wasser zur grössten Kostbarkeit und dient nur einem Zweck: Trinken.
Die Pistenverhältnisse im Park wechseln zwischen sandig und tiefsandig. Mittlerweile haben wir ein paar hundert Kilometer Übung und zittern nicht mehr vor jeder Tiefsandpassage. Das Wichtigste ist genügend Wasservorrat und ein funktionierendes Auto. Wie hier eine Fahrzeugbergung stattfinden soll übersteigt sowieso meine Vorstellungskraft. Egal...das Auto hielt und machte alles mit. Jetzt sind wir wohlbehalten und um eine tiefgründige Erfahrung reicher zurück in Maun. Die Zentralkalahari gehört für uns zu den absoluten Highlights unserer bisherigen Reise. Schon jetzt steht fest: Botswana, jederzeit wieder. Wir schmieden schon Pläne für nach der Weltreise von einer Durchquerung der Zentralkalahari. Das darf man nur mit mindestens zwei Autos. Wer hat Lust mitzumachen;-) ?