Sonntag, 29. Juli 2012

My name is Hans. I'm from Damaraland.

Jeder zweite Bettler hier nennt sich Hans, hat angeblich deutschstämmige Eltern. Jeder sagt denselben Spruch auf. Wer nicht Hans heißt, heißt Manfred:-)

Wir sind nun seid drei Tagen im Namib-Naukluft-Park und die Wüste zeigt sich uns in allen möglichen Varianten. Im Moment sitzen wir in einer gelb-grünen Graslandschaft, extrem flach, extrem trocken und recht windig, wodurch man die Hitze nicht so merkt.
Unser Campground hat eine Nische im Felsen, die schön schattig und windgeschützt ist, so dass wir den heutigen Tag hierbleiben und einfach mal nichts tun, d.h.lesen, Emails und Tagebuch schreiben und ab und an den Arm heben, um Fliegen zu verscheuchen. Hier im Park gibts keine Duschen. Ob uns deshalb die Fliegen so gern besuchen kommen? Möglich... Ansonsten hatten wir bisher übrigens täglich ne Dusche zur Verfügung und meist auch Toiletten mit Spülung. Das hatte ich von Afrika eigentlich nicht erwartet. Ich habe mir vieles anders, ärmlicher vorgestellt. Aber Namibia ist vielleicht auch kein typisch afrikanisches Land, war deutsche Kolonie.

Gestern mussten wir unseren Campingplatz hier nebenan fluchtartig verlassen, da uns ein Bienenschwarm regelrecht attackiert hat. Keine Stiche, aber die Biester sind hinter uns her und auf irgendetwas abgefahren, was wir in einer Box hatten. Seitdem sind wir bei jeder Biene, die vorbeischaut, in Hab-Acht-Stellung:-)

Ich weiß garnicht, ob wir es schon geschrieben haben: uns gehts (wieder) gut. Der Schock ist verdaut, mein Knie wird wieder und nun geht die Reise weiter. Hoffentlich unter einem besseren Stern. Apropos Stern: Der Sternenhimmel hier ist phantastisch. Milchstraße, klare Sicht, ab und an Sternschnuppen - vorgestern habe ich eine mit einem langem Schweif gesehen (und mir natürlich etwas gewünscht). Heute Nacht war der Mond beim Untergehen orange gefärbt.

Die Nächte hier sind von der Temperatur her sehr abwechslungsreich. Von 4 bis 15°C, unberechenbar. Man nimmt also abends am besten alles mit ins Zelt und zieht nachts dann an oder aus, macht den Schlafsack auf oder zu. Zum Glück hatten wir bisher keine Minusgrade, so wie es hier im Winter eigentlich üblich ist.